Skip Links

Handeln ermöglichen – Trägheit überwinden Ein Therapieprogramm für Gesundheit (Recovery) und Partizipation durch Aktivität     

Wann:
19.07.2024 bis 20.07.2024

19.07.2024: 10:00 - 17:30 Uhr | 20.07.2024: 09:00 - 16:00 Uhr

Anmeldeschluss:
Kurspreis:
  • Mitglieder: FB 310,--/ NP 357,-- incl. Skriptum, Pausensnacks
  • Nichtmitglieder: FB 570,-- /NP 656,--incl. Skriptum, Pausensnacks

 

  • FB = Frühbucherpreis
  • NP = Normalpreis
  • Frühbucherfrist: 24.05.2024
Inhalt

Ist es möglich Passivität und Betätigungseinseitigkeit zur reduzieren und gesundheitsfördernde Aktivitäten aufzubauen?

2010 veröffentlichte Terry Krupa gemeinsame mit acht Kolleg*innen in Kanada die englischsprachige Intervention Action over inertia. Die Autor*innen, sowohl in der Lehre, als auch als praktizierende Ergotherapeut*innen in verschiedenen Angebotsformen tätig, entwickelten damit die erste manualierte ergotherapeutische Intervention für die psychiatrische Ergotherapie und erprobten diese im Rahmen einer Pilotstudie.

Waren zu Beginn Menschen mit einer schweren psychischen Erkrankung die Zielgruppe, wird das Programm heute in Kanada bereits mit Schmerzpatient*innen; Soldat*innen, die aus Kriegseinsätzen heimkehren; Menschen, die aus dem Erwerbsleben in die Ruhestand wechseln und Menschen mit kognitiven Einschränkungen eingesetzt.  

Der Referent hat die Autor*innen in Kanada besucht und wurde dort von ihnen geschult. Er hat anschließend das Therapieprogramm ins Deutsche übersetzt, adaptiert und eine Pilotstudie (RCT) dazu durchgeführt.

Um was geht es?

Das Programm richtet sich Menschen deren Betätigungsbalance, beispielsweise aufgrund einer schweren psychiatrischen Erkrankung, ein Ungleichgewicht aufweist. Häufig sind Passivität, sozialer Rückzug, Bewegungsmangel, Teilhabeeinschränkungen oder Betätigungseinseitigkeit die Folge. Mit Unterstützung der Ergotherapeut*n sollen sie durch einen strukturierten Therapieprozess ihre Aktivitätsmuster so verändern, dass sich die Betätigungsbalance, Wohlbefinden und Teilhabe verbessern. Das Manual stellt dafür umfangreiche Hilfsmittel zur Verfügung.

Handeln gegen Trägheit baut auf dem Canadian Model of Occupational Performance and Engagement (CMOP-E) auf, hat eine starke Klient*innenzentrierung und eine durchgängige Alltagsorientierung. Der Referent hat das Manual komplett ins Deutsche übersetzt, kulturell angepasst und Rahmen eine Pilotstudie dessen Anwendbarkeit überprüft.

Das Therapieprogramm lässt sich aufgrund der Struktur und der Ressourcenorientierung sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich anbieten. Die Durchführung als Einzeltherapie ist sinnvoll, eine Anpassung an die eigenen Rahmenbedingungen ist jedoch möglich.

2017 erhielt das Programm eine Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN). Anfang 2018 erschien das erste Ergänzungsmanual zum Thema „Chronischer Schmerz“. Weitere Ergänzungsmanual folgen: 2019 „posttraumatische Belastungsstörung“, 2020 „Demenz“ und 2021 „Gruppentherapie“. 2023 erschien eine überarbeitet Version mit stärkerem Fokus auf Partizipation, die ebenfalls vom Referenten ins Deutsche übersetzt wurde.  

Ziel

Handeln gegen Trägheit möchte Menschen unterstützen ihre Passivität oder Betätigungseinseitigkeit zu reduzieren, gesundheitsfördernde Aktivitäten aufzubauen und Partizipation zu verbessern. Es baut auf dem Canadian Model of Occupational Performance and Engagement (CMOP-E) auf, hat eine starke Klient*innenzentrierung und eine durchgängige Alltagsorientierung. Auch wenn die Intervention Menschen mit psychischen Erkrankungen adressiert, ist diese grundsätzlich nicht störungsspezifisch. Der Fokus liegt auf der Betätigungsbalance.

Das Therapieprogramm lässt sich aufgrund der Struktur und der Ressourcenorientierung sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich anbieten. Die Durchführung als Einzeltherapie ist sinnvoll, eine Anpassung an die eigenen Rahmenbedingungen ist jedoch möglich.