Kreativität in der (ambulanten) Ergotherapie – Praxisbeispiele und Ideen
Diese Kreativitätsfortbildung versteht sich als praxisnahe Ideensammlung für die ergotherapeutische Arbeit – insbesondere dort, wo weder große Anschaffungen noch künstlerische Vorkenntnisse erforderlich sind. Anhand konkreter Beispiele (Befundung, Übungen, Fallbeispiele) erhalten die Teilnehmer*innen einen fundierten Einblick in die Thematik.
Bitte beachten: Es werden ausschließlich bildnerische Techniken vermittelt – etwa der Einsatz von Farben, Stiften, Papier, Collage oder kreativem Schreiben. Der Kurs konzentriert sich bewusst auf kostengünstige, zeiteffiziente Methoden, die auch im Rahmen von Hausbesuchen leicht umsetzbar sind.
Eine klare Abgrenzung zur Kunsttherapie besteht darin, dass wir über das kreative Tun sowie die Reflexion des Prozesses und des entstandenen Objekts hinaus gezielt in die Handlungsebene übergehen. Dabei stehen Lernen am Modell und die konkrete Bearbeitung alltagsrelevanter Themen im Fokus – z. B. Konfliktlösung, Kommunikation, soziale Interaktion, Regelverhalten, aber auch Aspekte wie Tonusregulation, Körper- und Stifthaltung.
Kreative Maßnahmen haben nachweislich einen positiven Einfluss auf Selbstwertgefühl und Selbstwirksamkeit. Dadurch kann die Handlungsfähigkeit der Klient*innen in verschiedenen sozialen Lebensbereichen gestärkt werden – etwa im Hinblick auf Arbeitsfähigkeit, Teilhabe am Gemeinde- oder Vereinsleben, die Rolle in Familie oder Freundeskreis sowie den Umgang mit Bewerbungssituationen, Kritik oder Konflikten.
Auch im neurologischen und orthopädischen Kontext lassen sich kreative Ansätze sinnvoll einsetzen: So können beispielsweise biomechanische Ziele, Forced-Use-Ansätze oder Sensibilitätstraining mit attraktiven, motivierenden Aktivitäten kombiniert werden.
Ein weiterer zentraler Aspekt – insbesondere in den Bereichen Neurologie, Orthopädie und Geriatrie – ist die Begleitung von Krankheitsverarbeitung. Die Auseinandersetzung mit Einschränkungen, Diagnosen oder dem eigenen Krankheitsbild kann über kreative Methoden unterstützt werden. Dabei wird Raum geschaffen, um Lebensfreude und Lebensqualität (wieder) zu entdecken – unabhängig von der individuellen Prognose.
Zusätzlich vermittelt die Fortbildung praktische Informationen zu Materialwahl, Bezugsquellen, Aufbewahrung, Organisation, Zeitmanagement und technischer Ausstattung.
Die Teilnehmer*innen verfügen nach dem Kurs über ein vielseitiges Repertoire an kreativen Maßnahmen – mit Schwerpunkt auf Malen, Zeichnen und kreativem Schreiben –, die sich für unterschiedliche Altersgruppen und Fachbereiche eignen. Diese Methoden lassen sich ohne großen Aufwand oder hohe Kosten unmittelbar in den Therapiealltag integrieren.
Zudem sind den Teilnehmer*innen relevante Bezugsquellen bekannt. Sie haben viele der vorgestellten Techniken im Kurs praktisch erprobt und kennen die wesentlichen Faktoren, die den Therapieerfolg sowie den sinnvollen Einsatz im ambulanten Setting oder bei Hausbesuchen beeinflussen.