ADHS im Erwachsenenalter
In diesem Seminar werden neuropsychologische Grundlagen im Hinblick auf Erkennung und Erfassung der Problematik der ADHS vermittelt. Exekutivfunktionen bilden die Voraussetzung für kognitive Informationsverarbeitungsprozesse im Regelkreis der Handlungssteuerung und -energetisierung. Der Zusammenhang zwischen Exekutivfunktion und autonomem, sinnhaftem Handeln wird aufgezeigt. Behandlungsbeispiele und spezifische therapeutische Handlungsformen werden vorgestellt. Fallbeispiele können diskutiert werden.
Die Aufmerksamkeits-Defizit-Störung bedeutet eine Beeinträchtigung der Meisterung des Alltags, der wir in der Ergotherapie sehr oft begegnen und für deren Behandlung uns auch ausgezeichnete Mittel zur Verfügung stehen. Trotzdem stellt sich immer wieder die Frage, was dieses Syndrom (auch bekannt als MCD, POS, ADD, ADHS) genau bedeutet und welche Aspekte innerhalb der interdisziplinären Zusammenarbeit in der Ergotherapie behandelt werden können.
In einem ersten Teil des Fortbildungstages werden neuropsychologische Grundlagen im Hinblick auf Erkennung und Erfassung der Problematik der ADHS vermittelt. Zentral sind dabei die Exekutivfunktionen, die die Voraussetzung für die kognitiven Informationsverarbeitungsprozesse im Regelkreis der Handlungssteuerung und -energetisierung darstellen. Die Erklärung, wie sich die Exekutivfunktionen auf die Informationsverarbeitungsprozesse auswirken, resp. welche Schwierigkeiten sie hier auslösen, ermöglicht es Ergotherapeut*innen, die individuelle und soziale Handlungskompetenz in dem für die Betroffenen relevanten Zusammenhang zu erfassen und zu fördern. Wir verfolgen den Weg von der Exekutivfunktion bis zum zusammenhängenden und sinnhaften Handeln. Von den neuropsychiatrischen Grundlagen werden wir uns diskutierend bis zu lebensphilosophischen Aspekten bewegen.
Im zweiten Teil werden Behandlungsbeispiele und methodische Möglichkeiten vorgestellt. Es besteht die Möglichkeit, aus der Praxis mitgebrachte Fallbeispiele zu diskutieren.
- Die Teilnehmenden kennen das Krankheitsbild ADHS im Erwachsenenalter.
- Die Teilnehmenden können aufgrund ihrer Kenntnis der Exekutivfunktionen die Beeinträchtigung individueller und sozialer Handlungskompetenz differenziert erkennen.
- Die Teilnehmenden kennen spezifische therapeutische Handlungsformen.